Wandern in Bad Kissingen – Salinenpromenade
Inhalte dieses Blogartikels:
Details zur Wanderung an der Salinenpromenade
- Startpunkt: Kurgarten in Bad Kissingen – Kostenlose Parkplätze findet man 10 bis 15 Minuten von der Innenstadt entfernt. In unmittelbarer Nähe zur Innenstadt gibt es rund 500 kostengünstige Parkplätze für 1 € pro Tag. Für mehr Infos klick hier.
- Endpunkt: Obere Saline
- Länge: ca. 3,9 km
- Dauer: ca. 1 Std.
- Aufstieg: rund 10 Höhenmeter
- Schwierigkeitsgrad: Leicht
Highlights
- Arkadenbau
- Kurgarten
- Regentenbau
- Rosengarten
- Anlegestelle der Saaleschiffe
- Schweizerhausbrücke
- Internationales Bildhauersymposium – Wasser – Bewegung – Form Skulpturen
- Fischlehrpfad Fränkische Saale
- Pumpwerke an der Unteren Saline
- Gradierbau
- Obere Saline
Einkehrmöglichkeit
- Bistro im Museum Obere Saline: Hier gibt es Kaffe, Latte Macchiato und Schokoriegel. Bei schönen Wetter Samstag und Sonntag geöffnet.
Die Wanderung an der Salinenpromenade ist die erste Tour
Ich hatte bei meiner eher unfreiwilligen Auszeit aufgrund einer ausgedehnten beidseitigen Lungenarterienembolie mit Infarktpneumonie, vier Wochen lang Zeit, dass schöne Bad Kissingen zu entdecken. Die ersten Schritte waren nicht einfach, aber nach und nach konnte ich meine Leistungsfähigkeit wieder steigern. Nach einer gefühlten Ewigkeit traute ich es mir zu kleine Wanderungen zu starten. Zwar mit vielen Pausen und wenigen Kilometern… Aber hey die Natur hatte mich endlich wieder!
Meine Entdeckerlust war wieder geweckt. Ein Glück für mich, dass ich meine Reha in so einer tollen Naturkulisse absolvieren konnte. Denn das bayerische Staatsbad gehört zum UNESCO Weltkulturerbe und bietet viele Sehenswürdigkeiten. Und da sich Bad Kissingen mitten im Biosphärenreservat Röhn befindet, laden rund 125 km markierte und ausgebaute Wanderwege zum Wandern ein.
Ganz klar, dass ich während meinem Aufenthalt das ein oder andere mal den Rucksack aufgeschnallt habe um die Umgebung zu erkunden. Diese Touren möchte ich dir natürlich nicht vorenthalten.
Am ersten Adventswochenende fand in der Oberen Saline der Erste Adventsmarkt seiner Art statt. Eine perfekte Gelegenheit, auf dem Weg dahin, die Uferpromenade der Saale zu erkunden.
Die Wanderung an der Salinenpromenade ist also meine erste Wanderung in Bad Kissingen die ich dir hier vorstellen will.
Los geht´s am wunderschönen Kurgarten
Die Wanderung beginnt am Kurgarten. Heute ist er ein beliebter Treffpunkt bei Gästen und den Einheimischen, früher war er das Zentrum des gesellschaftlichen Kurlebens. Das 2 Hektar große Areal wird vom Regentenbau, den Arkaden und der Wandelhalle umsäumt. Im Jahr 1834 beauftragte König Ludwig I. den Bau der Arkarden, sowie die dazugehörigen Grünanlagen und Baumalleen. Hier findet ein Großteil der Kultur Bad Kissingens statt. In den Sommermonaten kann man der Musik der Staatsbad Philharmonie Kissingen, aus der nach außen gedrehten Konzertmuschel, lauschen und von den zahlreichen Sitzmöglichkeiten aus das rege Treiben beobachten.
Die Wanderung an der Salinenpromenade bietet viele historische Sehenswürdigkeiten
Der Weg führt mich vom Kurgarten am prachtvollen Regentenbau vorbei. Dieser wurde zwischen 1911 und 1913 erbaut und ist bis heute das Wahrzeichen und kulturelle Herzstück Bad Kissingens. In seinen Sälen finden das ganze Jahr über hochkarätige Konzerte und Veranstaltungen statt.
Im Anschluss an den Regentenbau passiere ich den Rosengarten und die historische Anlegestelle der Saaleschiffe. Ein paar hundert Meter weiter steht die Schweizerhausbrücke. Ab hier geht´s idyllisch an der Uferpromenade weiter.
Alter Baumbestand und Skulpturen vom internationalen Bildhauersymposium
Die Salinenpromenade führt mich, immer entlang der Fränkischen Saale, an alten Bäumen und vielen Sehenswürdigkeiten vorbei. Seit dem Jahr 1840 ist der Verlauf der Strecke unverändert. Einige der damals gepflanzten Bäume stehen auch heute noch. Wie die schwarze Papel, die mir sofort durch ihre imposante Größe auffiel. Wenn dieser Baum sprechen könnte, hätte er wahrscheinlich so einige Geschichten zu erzählen.
Ich wandere weiter, bis ich links neben mir imposante Skulpturen entdecke. Bei näherer Betrachtung stellte ich fest, dass es sich hier um eine Ausstellung handelt. Genau gesagt um das internationales Bildhauersymposium 2008 in Bad Kissingen. Die Bildhauer schufen in diesen Jahr ihre Beiträge zu dem Thema „Wasser – Bewegung – Form“. Als Werkstoff verwendeten sie ausschließlich fränkischen Muschelkalk. Das Material sollte die Regionalität widerspiegeln.
Der Fischlehrpfad an der Salinenpromenade und das alte Salinenpumpwerk
Ein paar hundert Meter weiter beginnt auch schon der Fischlehrpfad Fränkische Saale. Mehrere Info Tafeln geben Auskunft über die in der Saale angesiedelten Fischarten.
Direkt im Anschluss an den Fischlehrpfad erreicht man das alte Salinenpumpwerk, welches mittlerweile als gut erhaltenes Industriedenkmal dient. Bei genauer Betrachtung handelt es sich hier um zwei Salinenpumpwerke. Die gusseiserne Freipumpe mit acht Kolbenpumpen aus dem Jahr 1848 und die sogenannte Hauspumpe aus dem Jahr 1883. Über die Freipumpe wurden die verschiedenen Abschnitte des Gradierbaus versorgt, sowie das ehemalige Salinenbad, das Salinenrestaurant und die staatliche Wäscherei. Während hingegen die Hauspumpe das Solewasser in die Kurhäuser, in das Kurhausbad und die Stadt transportierte.
Alter Gradierbau an der Unteren Saline
Unweit vom alten Salinenpumpwerk befindet sich das Gradierwerk. Über 1000 Jahre lang wurde in Bad Kissingen Salz gewonnen. Die hohen Holzgerüste trugen eine Wand aus Schlehenreisig, an der die mit Hilfe von Pumpen hochbeförderte 2-3 Prozentige Sole herabrieselte. So konnte eine Verdunstung des Wasseranteils herbeigeführt werden. Durch die Verdunstung konnte der Salzgehalt der Kissinger Natursole auf 20 bis 25 Prozent erhöht werden. Dieser Vorgang, auch Gradierung genannt, dauerte ca. 5 bis 6 Wochen. Die Sole durchlief im Gradierbau vier Abteilungen, in der sie durch ständiges Umwälzen und Verrieseln jeweils höhere Salzgrade erreichte und schließlich zur hochgradigen Gutsole wurde.
Nach der Aufhebung des Salzmonopols im Jahre 1867 wurden größere Teile der Gradierwerke abgebrochen. Eine kleinere Anlage bei der Unteren Saline blieb für den Gradierbetrieb weiterhin in Betrieb und diente zugleich als Freiluftsanatorium. Der bereits stark verbrauchte Bau wurde jedoch im Jahr 1990 aus Sicherheitsgründen außer Betrieb gesetzt. Ab dem Jahr 1993 wurden einige Sanierungsmaßnahmen vorgenommen und so wurde das Gradierwerk als Freiluftinhalatorien in den Dienst der Kur gestellt. Die südlich angrenzenden gemauerten Fundamente geben einen Eindruck von der ursprünglichen Länge dieses Gradierwerks.
Heute sorgt die herabrieselnde Sole für ein Mikroklima, das in seiner Wirkung dem Klima der Nordsee ähnelt. Eine bewusste Inhalation wirkt sich positiv auf die Atemwege aus, regeneriert die Lungenfunktion und stärkt zudem das Immunsystem.
Die Verkrustungen die sich an den Reisigzweigen absetzen bezeichnet man als „Dornstein“. Diese sind nichts weiter als in der Sole enthaltene Mineralien und Fremdkörper die beim gradieren ausgeschwemmt werden. Sie beeinträchtigen jedoch die Verrieselung und verursachen durch ihr hohes Gewicht statische Probleme. Deshalb müssen die verkrusteten Reisigbündel alle 10 bis 15 Jahren ersetzt werden.
Endspurt der Wanderung an der Salinenpromenade zur Oberen Saline
Nur noch ein paar Meter trennen mich von der Oberen Saline. Ich freue mich auf den Weihnachtsmarkt und einen warmen Glühwein. Unterwegs begegne ich noch ein paar tierischen Anwohnern.
Dann habe ich schon mein Ziel erreicht. Bereits von der Ferne kann man die Größe des Areals erkennen. Die alten Steinwände und einfach das gesamte Erscheinungsbild bringen mich zum staunen. Mit freudiger Erwartung betrete ich den Adventsmarkt in der Oberen Saline.
Ursprünglich diente das Gebäude als Wohnhaus für die an der Saline beschäftigten Meister. Im 18. Jahrhundert nutzte sie der Würzburger Fürstbischofs Adam Friedrich von Seinsheim als Kurquartier. Dieser ließ das Gebäude für seine Zwecke anpassen und verlieh der Oberen Saline ein schlossähnliches Aussehen.
Nach dem Ende der Salzgewinnung im Jahre 1869 wurde das Gebäude 1876 als Kurhaus für den Reichskanzler Otto Fürst von Bismarck eingerichtet. Insgesamt 14 Mal verweilte der Reichskanzler zur Kur und Gewichtsabnahme in Bad Kissingen. Der Reichskanzler entging bei seinem ersten Besuch nur knapp einem Mordanschlag. Weshalb er das außerhalb der Stadt gelegene Wohnhaus in der Oberen Saline bezog. Die Wohnräume von Bismarck sind unverändert erhalten geblieben und können besichtigt werden.
Heute befinden sich in dem Gebäudekomplex das Museum Obere Saline mit seinen vier Abteilungen und der Reiterverein Bad Kissingen. In Zusammenarbeit veranstalteten die beiden Parteien den Ersten Adventsmarkt in der Oberen Saline. Mit großen Erfolg, der Markt soll im nächsten Jahr in die Zweite Runde gehen. Klicke hier für den dazugehörigen Artikel.
Auch mich hat der Adventsmarkt überzeugt. Es wurde wunderschönes Kunsthandwerk angeboten und die wunderschöne Location brachte eine ganz besonders weihnachtliche Atmosphäre mit sich.
Zufrieden und gut gefüllt mit neuen Wissen, geht´s wieder zurück an meinen Ausgangspunkt, den Kurgarten in Bad Kissingen. Zur Adventszeit trumpft der Kurgarten mit wunderschöner Weihnachtlicher Beleuchtung auf. Ich war positiv überrascht über das wunderschöne Lichtermeer, das ich in der Abenddämmerung dort vorfand.
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Ich wünsche dir viel Freude bei deiner Auszeit in der Natur. ♥
Du brauchst noch mehr Wanderinspiration? Hier geht´s zur Wald- und Imkerlehrpfadrunde.
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2 Kommentare
Rosi
dein Eingangstext hat mich gerade sehr betroffen gemacht
da hattest du wohl ein paar Schutzengel ..
eine meiner Töchter ist daran gestorben obwohl sie in einer
Uniklinik lag
Bad Kissingen ist wohl sehr schön
und bestimmt im Sommer noch mehr
tolle Bilder hast du mitgebracht
liebe Grüße
Rosi
Katja
Ja, ich bin froh über meine Schutzengel, die haben wirklich überragende Arbeit geleistet.
Mein Beileid an Dich! Das Leben geht manchmal unverständliche Wege und fordert uns allzu gerne heraus.
Bad Kissingen ist ein echt schönes Städtchen. Eine gute Grundlage für Fotos. Danke!