Stickworkshop mit der Bernina Stickmaschine
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Sticken mit der Nähmaschine, das geht? Klar! In diesem Beitrag berichte ich über meine Teilnahme an einem Stickworkshop und meine Erfahrungen an einer Bernina Stickmaschine.
Inhalte dieses Blogartikels:
Eine weitere textile Technik: Maschinensticken
Beim Thema Stoffe verschönern kann mich nichts mehr halten. Scheint wohl eine Schwäche von mir zu sein. Es macht mich einfach happy neue Textiltechniken auszuprobieren. In meinem Selbermacher-Reich hat der Plotter bereits vor ein paar Jahren seinen Stammplatz bezogen und ich schwinge nur allzu gern das Rakel zum Siebdrucken. Und auch das Thema Sticken war mir bekannt, ist es doch mittlerweile schon fester Bestandteil in der Nähcommunity. Sticken ist eine geniale Möglichkeit, Textilien zu verzieren. Aus den Stickmotiven kannst du zum Beispiel hochwertige Patches oder Taschenbaumler herstellen. Das geht per Hand, oder eben auch mit einer Stickmaschine. Für das Handsticken fehlt mir wohl noch der nötige Arschtritt, denn rangewagt hab ich mich bis dato noch nicht. Was für ein Glück, dass mir dann zumindest das Maschinensticken rein zufällig über den Weg stolperte.
Aufgrund eines Probenähens, machte ich mich auf zum Stoffe jagen. Im Stoffladen verSTOFFlicht wurde ich dann auch fündig. Zudem erfuhr ich, bei einem netten Plausch mit der Besitzerin Alina, von dem anstehenden Stickworkshop. Mega, dass ist die Gelegenheit in die textile Technik reinzuschnuppern. Meine Anmeldung zum Kurs hatte sie. Also setzte ich mich ein paar Wochen später, mit meiner Kamera im Gepäck, vor die Stickmaschine und war gespannt darauf, was mich erwarten würde.
Stickworkshop im verSTOFFlicht
Eine Nähmaschine mit Stickmodul
Mein Date mit der Bernina Stickmaschine startete an einem Freitagvormittag. Als einzige Kursteilnehmerin hatte ich genügend Zeit mit Alina vom Stoffshop verSTOFFlicht in die Welt des Stickens einzutauchen. Aber bevor es ans eingemachte geht, erstmal kennenlernen, ne! Also wurde mir die Bernina B 735 erstmal Schwiegereltern Konform vorgestellt. Es handelt sich bei der Bernina B 735 um eine Nähmaschine zum Nähen, Sticken und Quilten. Diese ist seit Ende des Jahres 2021 käuflich zu erwerben. Optional kann sie mit einem Stickmodul aufgerüstet werden. Was ich an sich ziemlich praktisch finde, da sich hier zwei Geräte in einem wiederfinden. Durch den großen Farb-Touchscreen lässt sich die Maschine leicht bedienen. Hier gelange ich über das Stickmuster-Archiv zu den gespeicherten Stickmustern, die ich dann auch direkt am Display bearbeiten kann. Ein Stick wird nicht extra gebraucht. Es gibt einen Stickberater der mich mit Infos versorgt und das integrierte Tutorial zeigt mir an welches Vlies und welche Nadeln benötigt werden. Bei den ganzen Features spielt so eine Maschine auch in einem stolzen Preissegment. Die Nähmaschine mit Stickmodul schafft es die fünftausend Euro-Grenze zu überwinden. Deshalb ist es sinnvoll sich im Laden vor Ort einen Eindruck zu verschaffen, wie ich bei einem Workshop oder bei einer ausführlichen Beratung.
Die Grundausstattung zum Maschinensticken
Neben einer Stickmaschine braucht es dann natürlich auch die passende Grundausstattung.
Die Grundausstattung besteht aus:
- Stickgarn: Zum Maschinensticken benötigst du ein spezielles Garn, welches eine feine Beschaffenheit hat. Genauso wie beim Nähen brauchst du Garn für den Unterfaden und den Oberfaden. Achte hier unbedingt auf gute Qualität und verwende Markengarn wie zum Beispiel das von Gütermann.
- Sticknadeln: Im Workshop haben wir eine Sticknadel mit goldener Verschleißschutzbeschichtung verwendet. Auch hier solltest du auf Qualität achten. Hier findest du eine Aufstellung von Schmetz Stick-Nadeln.
- Stickvlies: Hier heißt es: Vlies ist nicht gleich Vlies. Das Vlies stabilisiert den Stoff und verhindert das Verziehen des Stickmotives. Achtet auch hier darauf ein gutes Vlies zu nehmen. Generell gibt es drei verschiedene Grundarten an Stickvliesen, auf die ich nachfolgend näher eingehen möchte:
- Wegschneidbares Stickvlies: Es gehört zur Grundausstattung, denn Verwenden kannst du dieses für alle Stoffarten. Und es ist ein Muss für dehnbare Stoffe, da es ein Verziehen der Stickerei vermeidet. Das Vlies wird nach dem Sticken weggeschnitten.
- Wegreissbare Stickvliese: Dieses Stickvlies eignet sich für Stoffe, die sich nicht, oder kaum dehnen, wie Webware. Auch eignet es sich für Projekte, bei denen die Rückseite zu sehen ist. Nach dem Sticken wird das Vlies vorsichtig abgerissen.
- Wegwaschbares Stickvlies: Verwendung findet das Stickvlies bei flauschigen und strukturreichen Stoffen. Du kannst es auch prima für freistehende Motive (wie Schneeflocken Anhänger) ohne Stoff verwenden. Das Stickvlies wird unter warmen Wasser weggewaschen.
- Stickrahmen: Der Stickrahmen hält den Stoff gespannt, sodass er sich nicht mehr verziehen kann. Diese gibt es in unterschiedlichen Größen und Ausführungen.
- Stickdatei: Eine Stickdatei wird benötigt, damit deine Maschine weiß, was sie sticken soll.
Let’s stick!
Ist die Theorie erstmal durch, kann’s auch schon endlich losgehen. Ein paar Motive wollen umgesetzt werden. Beim Waschbären nehm ich dich Schritt für Schritt mit:
1. Da ich Waschbären äußerst niedlich finde und sogar selbst einen Waschbären namens ‘Fritzi’ als Tattoo am Oberarm trage, wollte ich gern auch einen sticken. Die Stickdatei finde ich im Stickmuster-Archiv der Bernina Stickmaschine.
2. Nachdem ich die Stickdatei geöffnet habe, kann ich sie bearbeiten. Ich kann also direkt am Touch-Screen die Größe und die Ausrichtung anpassen. Außerdem wird mir die Dauer des Stickvorgangs und die Anzahl der Stiche angezeigt. Die Stichanzahl ist bei meinen Beispiel auf dem grünen Balken ersichtlich. Hier ist auch zu beachten, wie viele Stiche die Stickmaschine schafft.
3. Im nächsten Schritt stellt sich die Frage auf welchen Stoff das Motiv soll. Die Entscheidung fiel auf einen grauen Filzstoff. Unter dem Stoff befindet sich das Stickvlies. Bei Filz eignet sich wegreissbares Stickvlies. Das von mir verwendete war zudem noch selbstklebend. Das ganze wird dann in den Rahmen gespannt und an der Maschine befestigt.
4. Bevor mit dem Sticken begonnen wird, wird ein farblich passendes Untergarn eingelegt. Die Stickmaschine arbeitet sich Schritt für Schritt durch die hinterlegte Farbpalette. Sie zeigt also an, wann die Farbe des Obergarns gewechselt werden muss. Für den Waschbären brauche ich drei Farben: weiß, schwarz und grau. Als erstes lege ich das weiße Stickgarn ein und starte den Stickvorgang.
5. So arbeite ich mich gemeinsam mit der Maschine durch das Projekt. Umso mehr Farben, umso aufwendiger ist das Ganze natürlich, da der Oberfaden öfter gewechselt werden muss.
6. Und das ist der fertige Waschbär. Leider hat sich der Mund beim Stickvorgang etwas verzogen, was dem Vlies zu verschulden ist. Was jedoch an seiner Niedlichkeit rein gar nichts ändert.
Außerdem durfte ich noch ein großes Stück weiße Webware besticken. Hier habe ich das wegreissbare Stickvlies verwendet. Dieses befindet sich auf der Stoffrückseite. Es gab noch ein Lama und meinen Schriftzug WuselGewusel. Die süße Elefanten Applikation habe ich zwar nicht erstellt, durfte ich aber trotzdem mitnehmen. ♥
Der Stickworkshop war super interessant und hat mir auch Lust auf mehr gemacht. Aktuell habe ich jedoch nicht geplant mir eine Stickmaschine zu kaufen. Mal sehen ob und wann sich das ändern wird.
Wie sieht’s bei dir aus? Hast du eine Nähmaschine mit Stickmodul zuhause und nutzt du diese regelmäßig? Was kannst du empfehlen? Lass es mich gern in den Kommentaren wissen! ☻
Wenn dir mein Beitrag gefällt teile ihn gern mit anderen Näh-Nerds oder Leuten die noch mehr aus ihrer Kreativität rausholen wollen. Sodass wir uns gegenseitig inspirieren und connecten können. 🙂
Und jetzt viel Spaß bei deiner kreativen Auszeit! ♥
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Entdecke mehr von WuselGewusel
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4 Kommentare
Nicole Sauer
Wie cool! Irgendwann möchte ich das auch mal ausprobieren 🙂
Katja
Hey Nicole, ich freu mich über deinen Kommentar! 🙂 Ja, dass musst du unbedingt!
amberlight
Ich wollte immer schon sticken und deshalb war bereits die allererste Nähmaschine ein Kombigerät, bei dem ich damals dem Rat gefolgt bin, keine Nähmascine zu kaufen, die auch sticken kann, sondern eine Stickmaschine, die auch näht. Die Maschinen unterscheiden sich darin, dass diese Serien auf die sehr hohen Stickzahlen ausgelegt sind. Leider gibt es einige meiner Lieblingsdesigner von damals nicht mehr. 314 Projekte habe ich in meiner Hobbyzeit schon bestickt und alle verbloggt: https://www.amberlight-label.de/category/besticktes/
Katja
Ja genau, vor dem Kauf unbedingt auf die Stichzahl achten. Wenn eine Maschine keine hohe hat, dann wird es schon schwierig bei der Motivauswahl. Denn selbst die kleinsten Motive können eine hohe Stichzahl aufweisen. Wow, das ist ne beachtliche Summe an Stickprojekten!