Der andere Rucksack in XXL

Dieser Beitrag enthält meine persönlichen Empfehlungen in Form von Werbung. Alle mit Sternchen (*) gekennzeichneten Links sind Affiliate Links. Das heißt, wenn du über diesen Link kaufst, entstehen für dich keine Zusatzkosten, aber ich bekomme eine kleine Provision. Ich freue mich, wenn du mich bei deinem nächsten Stoff- oder Materialkauf unterstützt. ☻

Für Kurztrips brauche ich einen großen und geräumigen Rucksack. Da kommt mir das kostenlose Schnittmuster ‘Der andere Rucksack 2.0’ gelegen.

Generation 2.0 des anderen Rucksacks

Für meine mehrtägigen Wander- oder Städtetouren, musste ein großer und geräumiger Rucksack her. (Auf meinem letzten Städtetrip zog es mich nach Venedig zur Biennale. In Venedig sind auch die genialen Fotos entstanden.) Die Suche nach einem passenden Schnittmuster dauerte auch nicht lange. Der andere Rucksack von Lee von Mein anderes Ich sollte es sein. Ich liebe seine Optik und ihn zu Nähen ist für mich slow sewing vom feinsten. Stück für Stück zum großen Ganzen. Einen Rucksack zu Nähen, vergleiche ich immer gern mit Puzzeln. Nur das puzzeln, im Gegensatz zum Nähen, rein gar nicht mein Ding ist. Aber alles muss ja nicht, gell.

Da aber Der andere Rucksack doch etwas zu klein für meine Zwecke ist, Frau schleppt ja bekanntermaßen so einiges mit sich rum, wurde es eine andere Variante. Die zweite Generation: Der andere Rucksack 2.0.

Der ursprüngliche Schnitt hat eine kastige Form und ist wesentlich kleiner wie sein Nachfolger. Anbei ein paar Fotos meines genähten Exemplars. Und by the way tu dir selbst einen Gefallen und beachte bitte die Location. Die Fotos sind auf Lanzarote entstanden. Ich bin großer Fan der Insel. Die kargen Landschaften, üben auf mich eine Faszination aus. Einmal siehst du im Hintergrund ein Weinanbaugebiet und zweimal eine Vulkanlandschaft.

Die kostenlosen Schnittmuster der beiden Varianten findest du bei Lee’s Anleitungen auf dem Bernina Blog. Schau mal hier und hier.

So und nach der kleinen Vorstellungsrunde kommen wir mal zu unserem Hauptdarsteller dieses Beitrages, dem anderen Rucksack 2.0. In meinem nachfolgenden Nähbericht findest du alle meine Infos, Tipps und sonstigen geistigen Ergüsse zum Schnittmuster.

Slow sewing: Der andere Rucksack 2.0

Infos zum Schnittmuster

Der andere Rucksack 2.0 hat mich aufgrund seiner Größe überzeugt. Stauraum Baby, yeah! Und durch das Rolltop gibt’s nochmal ordentlich Kapazität drauf. Aber nicht nur das, er bringt noch ein paar nette Features mehr mit. Zum einen das Laptop Fach, dass im Rücken integriert ist. Welches auch prima als Geheimfach für Geldbeutel und Co. durchgeht. Und zum anderen die seitliche Eingriffstasche. Diese ermöglicht einen Schnellzugriff auf das Innenleben des Rucksacks. Was aufgrund seiner Größe mehr als praktisch ist, denn so sparst du dir das Öffnen des Rolltops. Auf der anderen Seite kannst du eine Seitentasche für deine Wasserflasche anbringen.

Für die Bequemlichkeit werden die Träger und das Rückteil des Rucksacks gepolstert. So ein Stauraumwunder kann auch einiges an Gewicht auf die Waage bringen.

Überaus praktisch finde ich auch die zwei Henkel.

Für den Rucksack 2.0 gibt es kein Schnittmuster, sondern die Angaben der Schnitteile zum selber aufzeichnen. Lee von Mein anderes Ich hat eine ausführliche Anleitung ausgearbeitet. Es gibt ein step-by-step Fototutorial, sowie eine Videoanleitung auf dem Bernina Blog. Und das für uns Nähnerds ganz for free! Liebsten Dank dafür! ♥

Meine Stoffauswahl

Den Rucksack nähst du aus festen Stoffen mit Stand, ansonsten brauchst du eine Vlieseline als Verstärkung.

Perfekt ist’s natürlich, wenn der Außenstoff wasserabweisend ist, vor allem bei Mehrtägigen Wandertouren. Deshalb fiel meine Wahl auf den Dry Oilskin von Snaply. Den Stoff hatte ich zum ersten mal unter der Nadel und er begeisterte mich sofort. Der Stoff ist beschichtet und mit einem extra leichten Wachs versiegelt, sodass ein Lotuseffekt entsteht. Was von mir bereits, mehr oder weniger unfreiwillig, getestet wurde. Ich sag nur: Regen beim Venedig Kurztrip kommt gar nicht mal so cool.

Beim Innenstoff kam endlich ein lang gehüteter Schatz zum Einsatz. Den wunderschönen Weltraumstoff konnte ich bei unserem damaligen, örtlichen Stoffhändler ergattern.

In meinem Beitrag zum genähten Trägerkleid Hellie hab ich dir ja bereits über meine Teilnahme an der Stoffabbau Challenge #ordentlicheinenwegnähen auf Insta berichtet. Die Challenge soll den Stoffabbau und einen bewussten Konsum gleichzeitig fördern. Denn es besteht shoppingverbot bis 27 Meter abgebaut wurden. Erst danach dürfen wieder Stoffe gekauft werden. Mein neuer Zwischenstand beträgt nun 5,7/27 Meter.

Let’s sew: Der anderen Rucksack

Ab hier wird’s etwas ausführlicher. Es folgt, neben ein paar Klugscheißer-Tipps, ein interessanter Einblick in den Nähprozess und meine Patternhacks.

Vorderteil des Rucksacks

Meine erste Änderung ist die Tasche auf dem Vorderteil. Diese wollte ich noch ein gutes Stück größer haben. Deshalb wurde sie um einiges Höher wie die aus der Anleitung. Vergrößert hab ich sie auf die Endmaße von ca. 30 cm x 31 cm, inklusive Reißverschluss.

Und hier folgt schon mein erster Tipp: Das Aufnähen der Vordertasche kann sehr kniffelig sein. Vor allem wenn du keine sichtbaren Einstiche der Stecknadeln im Stoff riskieren möchtest, rate ich dir zum Wondertape von Snaply. Das erwies sich für mich als praktischer Helfer. Dazu falte ich die Nahtzugaben und klebe anschließend rundum das Tape auf. Danach kann ich die Tasche, mittels der zweiten Klebeseite, auf der vorhergesehenen Position auf der Vorderseite befestigen. So genial!

Das Bügelbild mit der liebenswürdigen Sardinendose von Lisa Sanders hat auf der Vordertasche den Ehrenplatz bekommen. Daneben schmiegt sich das Webetikett mit dem Auge von Alles-für-Selbermacher.

Rückteil des Rucksacks

Das Rückteil wollte ich mit einer Stepperei in Szene setzen. In meinem Beitrag für 12 von 12 im August hab ich dich bereits beim Entstehungsprozess mitgenommen. Neugierig? Dann klick mal hier.

Neben dem Motiv, dass ich mit der Nähmaschine gestickt hab, ziert eins der Webetiketten der Outdoor (Kids) Kollektion von Laleloup und Berjunge das Rückteil meines Rucksacks.

Für eine ordentliche Polsterung in der Lendengegend, hab ich das Rückteil doppelt verstärkt. Herhalten durfte zusätzlich noch ein Fleece aus meinem Fundus. In seinem ersten Leben war er ein Polster des Kinderwagens meines Bruder oder mir. Das ist mir letztes Jahr bei einer Dachboden-Aufräum-Aktion in die Hände gefallen. Upcycling to the fullest. *lach*

Seiten des Rucksacks

Ein Rucksack braucht, so sehe ich das, eine Seitentasche für die Trinkflasche. Aus Platztechnischen Gründen und einfach weil’s praktisch ist die Trinkflasche griffbereit verstaut zu haben.

Die Größe der Seitentasche passe ich an den Durchmesser meiner Trinkflasche ( meine umfasst 1 Liter) an. Um die Größe des Schnittteils für die Tasche zu ermitteln, nehm ich den Durchmesser der Flasche. Bei mir sind das 9 cm. Dementsprechend rechne ich mir die Maße der Tasche aus.

Ich rechne wie folgt:

Breite 9 cm x 9 cm x 9cm. Ergibt insgesamt eine Breite von 27 cm.

Höhe: 9 cm x 18 cm. Ergibt insgesamt eine Höhe von 27 cm.

Zusätzlich geb ich noch 3 cm auf jeder Seite drauf. Sodass sich folgende Maße für den Zuschnitt ergeben:

30 cm x 30cm.

Die gewünschte Tiefe meiner Seitentasche erhalte ich, indem ich mir die Ecken, nach dem Durchmesser meiner Flasche, markiere und die Markierung anschließend absteppe.

Et voilà!

Der eingenähte dehnbaren Gummi am oberen Rand, gibt der Tasche etwas Spiel, um auch andere Flaschengrößen darin sicher transportieren zu können.

Auf der anderen Seite befindet sich vorne die seitliche Eingriffstasche und auf der Rückseite das Laptopfach. In der Mitte ein weiteres Etikett der Outdoor (Kids) Kollektion.

Rolltop und Innenfutter

Damit sich das Rolltop nicht ungewollt aufrollen kann, wird es mittels eines Karabiner Stecksystems an Ort und Stelle gehalten. Der Taschenkarabiner und die passende Leiterschnalle aus Metall in der Farbe Gunmetal haben es mir angetan. Das dazugehörige Gurtband stellt mit seinen Statement nochmal klar, dass es sich bei dem Rucksack um ein handgemachtes Unikat handelt. Bissl der eigenen Seele schmeicheln schadet doch nix.

Safty First: Verschlossen wird das Rolltop mit einen Reißverschluss. Und was für ein Webetikett wird das ‘Let’s go outside’ wohl wieder sein? Na errätst du es? Lass es mich gern in den Kommentaren wissen. Wenn du richtig liegst und ich dich im Anschluss per Mail kontaktieren darf, lass ich dir eine kleine Überraschung per Post zukommen.

Jetzt kommen wir zu den inneren Werten. Innentaschen braucht der Rucksack, damit’s einigermaßen ne Ordnung hat. Für Kleinigkeiten und meinen Regenschirm benutze ich gerne zwei separate Eingriffstaschen. Auf der linken Tasche befindet sich ein ganz besonderes Label. Mit dem #makemetakeme Label der Inititaive Handarbeit und der Organisation GreenBagLady bin ich eine Unterstützerin der Bewegung für #mehrnachhaltigkeit. Und ich bin bereits die Nummer 86.326. Das Ziel ist gesetzt: bis zum Ende des Jahres soll die Marke von insgesamt 100.000 nachhaltig angefertigten Taschen erreicht werden. Na bock drauf? Dann kannst du dir dein kostenloses Label direkt bei der Initiative Handarbeit über diesen Link anfordern.

Auf der gegenüberliegenden Seite ist’s deshalb nicht weniger spektakulär. Hier findet eine, mit Reißverschluss verschließbare Innentasche, ihren Platz. Aufgemotzt mit dem neonorangenen Webband von mehrEtikette und dem Bubble Girl Label von Alles-für-Selbermacher.

Puh, das war’s mit meinen ausführlichen Beitrag zum etwas anderen Rucksack 2.0. Bei 8 Minuten Lesezeit und insgesamt 10048 Zeichen gratuliere ich dir, wenn du es bis hierhin geschafft hast. Hehe. Und jetzt erzähl du mal, was ist dein liebstes Rucksack Schnittmuster? Denn nach dem Rucksack ist vor dem Rucksack.☻

Verlinkt bei Lieblingsstücke, Taschenlinkparty, Nähfrosch, Froh und Kreativ und Du für Dich am Donnerstag.

Wenn dir mein Beitrag gefällt teile ihn gern mit anderen Näh-Nerds oder Leuten die noch mehr aus ihrer Kreativität rausholen wollen. Sodass wir uns gegenseitig inspirieren und connecten können. 🙂

Und jetzt viel Spaß bei deiner kreativen Auszeit! ♥

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